Stuttgart/Leinfelden-Echterdingen – Ein Gebäude wie das Haus Balz in Stetten auf den Fildern gibt es kein zweites Mal im Land: Mit seiner organisch-futuristischen Ästhetik sticht der Kuppelbau am Ortsrand seit jeher ins Auge. Das gerundete Flachdach aus dem Baujahr 1979 ist mittlerweile undicht und muss saniert werden. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die privaten Eigentümer mit einem Zuschuss von 40.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale.
„Das Haus Balz ist längst ein ikonisches Baudenkmal“, betont Wolfgang Riehle, Vorstandsmitglied der Denkmalstiftung Baden-Württemberg bei der Übergabe des Zuwendungsvertrags vor Ort. „Als Gestalter strebte Michael Balz eine organische Architektur an und fand im Schalenbau eine passende Ausdrucksmöglichkeit. Mit dem Wohnhaus für sich und seine Familie hat er etwas Einzigartiges geschaffen.“ Zusammen mit dem „Theater unter den Kuppeln“ nebenan bilde das Haus Balz „das wohl repräsentativste Beispiel des Betonschalenbaus hierzulande“, so Riehle.
Mit seinem mehrfach gerundeten Schalendach und den eingelassenen Kuppelfenstern hat der Volksmund das Haus stets mit einem Ufo verglichen. Am Rand des Stadtteils von Leinfelden-Echterdingen gelegen, ist das ungewöhnliche Gebäude vom Architekten Michael Balz zusammen mit dem Schweizer Bauingenieur und Schalenbau-Pionier Heinz Isler entworfen und erstellt worden.
Auf einem Erdgeschoss in konventioneller Bauweise ruht eine asymmetrisch geformte Betonwanne mit rund 250 Quadratmetern Fläche, die als Dachterrasse ausgestaltet ist. Die zwischen 10 und 15 Zentimeter dicke Betonschale ist allerdings an mehreren Stellen undicht, sodass Wasser ins Gebäude eindringt und Schäden verursacht. Zur Instandsetzung muss der Beton freigelegt und mit Bitumenbahnen neu abgedichtet werden, bevor die Terrasse auf einer Kiesschüttung neu verlegt werden kann.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg seit nunmehr 40 Jahren insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 29 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts in diesem Jahr unterstützt.
Seit ihrer Gründung 1985 hat sie annähernd 1.750 Vorhaben mit über 71 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.
Foto: Familie Balz