Stuttgart/Weinheim – Der Alte Friedhof von Weinheim, offiziell seit 1893 geschlossen, ist für seine mehr als 100 historischen Gräber und Grabsteine in parkähnlicher Umgebung bekannt. Sie stammen zumeist aus dem 19. Jahrhundert und sind ein Spiegel der damaligen Weinheimer Gesellschaft. Zahlreiche Steine sind inzwischen – auch mit Unterstützung der Denkmalstiftung – restauriert worden. Jetzt ernennt die Denkmalstiftung den Alten Weinheimer Friedhof zum Denkmal des Monats Februar.

Über einen Zeitraum von 1.000 Jahren hinweg sind an dieser Stelle Christen beider Konfessionen bestattet worden. In idyllischer Lage hinter der Peterskirche erstrecken sich die erhaltenen Gräber den Hang hinauf. Als besonderes Zeugnis der Heimatgeschichte stellt die gesamte Anlage ein schützenswertes Kulturdenkmal dar. Mehrfach sind bereits Versuche unternommen worden, den Bergfriedhof und seinen Park zu bewahren und öffentlich zu nutzen. Die Restaurierung der alten Grabstätten ist dazu ein wesentlicher Beitrag.

Die zum Teil sehr aufwändig mit Steinmetzarbeiten gestalteten Grabmale sind fachkundig instandgesetzt und konserviert worden. Algen, Flechten und Moose sind dabei entfernt, mürbe Bereiche gefestigt und größere Risse geklebt worden. Dadurch wurden die Steine insgesamt gegen Wasser und Witterungseinflüsse gestärkt. Mitglieder der Bürgerstiftung Weinheim, die sich seit vielen Jahren für den Erhalt des Alten Friedhofs einsetzen, haben sich mit ehrenamtlichen Arbeitsstunden beteiligt.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 48 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts allein im Jahr 2020 unterstützt. Seit ihrer Gründung 1985 hat sie annähernd 1.600 Vorhaben mit rund 63 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen.

Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Fotos: Stadt Weinheim