Stuttgart/Königsbach-Stein – Schloss Königsbach hat seinen Ursprung um das Jahr 1400 und wurde damals als Wasserburg erbaut. Heute liegt das privat genutzte Anwesen in Königsbach-Stein hinter den Bäumen eines Parks. Direkt an der Straße steht ein schmucker, gemauerter Pavillon mit Zwiebelhaube. Dessen Instandsetzung fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg mit einem Zuschuss von 20.000 Euro.
„Der Gartenpavillon an der Einfahrt zum Schlossgelände ist ein ebenso dekoratives wie repräsentatives kleines Bauwerk aus der Barockzeit“, erklärt Dr. Stefan Köhler, Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. Es steht zusammen mit der gesamten Anlage als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung unter Schutz. „Der Erhalt einer solchen Anlage stellt private Eigentümer häufig vor große finanzielle Herausforderungen, weshalb wir diese Bemühungen als Denkmalstiftung gerne unterstützen“, so Köhler weiter.
Das verputzte kleine Bauwerk hat die Form eines Türmchens mit sechseckigem Grundriss. Es wies vor allem an Dach und Tragwerk größere Schäden auf. Durch die besondere Dachform wurde die Sanierung entsprechend aufwändig: Die grünlich glasierten Biberschwanzziegel sind zum Teil nach innen, zum Teil nach außen gewölbt – alles andere als Standardware. Entsprechend schwierig gestaltete sich die Ersatzbeschaffung.
2014 hat die Denkmalstiftung bereits die Instandsetzung von zwei Nebengebäuden des Schlosses gefördert: Bei der ehemaligen Meierei und der Zehntscheuer stand ebenfalls eine umfassende Dachsanierung an.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 51 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts allein im vergangenen Jahr unterstützt.
Seit ihrer Gründung 1985 hat sie annähernd 1.700 Vorhaben mit über 67 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.
Foto: A. Schemmick, Walzbachtal