Stuttgart/Biberach a.d.R. – Es ist eines der wenigen barocken Gartenhäuser, die in Biberach noch überliefert sind. Das Bauwerk in der Waldseer Straße ist allerdings deutlich renovierungsbedürftig. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die privaten Eigentümer mit einem Zuschuss von 20.000 Euro bei der Instandsetzung.
„Es handelt sich um ein charakteristisches Beispiel für die Gartenhäuser des 18. Jahrhunderts, die in den Gärten vor den Mauern der Reichsstadt errichtet wurden“, erklärt Dr. Stefan Köhler, Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. „Mit den neuen Eigentümern haben sich glücklicherweise interessierte Denkmalbesitzer gefunden, die sich der Rettung des stark vernachlässigten Gebäudes annehmen.“ Damit leisteten sie einen wesentlichen Beitrag dazu, diese Bau- und Denkmalgattung wieder ins Bewusstsein der Stadtöffentlichkeit zu bringen, so Köhler weiter.
Der kleine, verputzte Fachwerkbau weist einen nahezu quadratischen Grundriss auf. Besonders auffällig ist die charakteristische Dachkonstruktion: ein Mansardzeltdach mit Wiederkehr, die als Zugang zum Dachgeschoss dient. Für die Dachdeckung wurden handgestrichene Biberschwanzziegel und Holzschindeln verwendet, die allerdings nicht mehr dicht sind.
Eindringende Feuchtigkeit hat Teile der Holzkonstruktion beschädigt. Diese müssen erneuert und das Dach instandgesetzt werden. Auch die Holzfenster und Türen sind reparaturbedürftig. Im Inneren soll die historische Raumschale restauriert und gesichert werden.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 35 Projekte unterstützt die Stiftung bürgerlichen Rechts bereits in diesem Jahr, zahlreiche weitere werden folgen.
Seit ihrer Gründung 1985 hat sie weit über 1.600 Vorhaben mit annähernd 66 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.
Foto: Stefan Köhler, Stuttgart