Stuttgart/Wangen – Vor den Toren der Stadt Wangen im Allgäu steht seit dem 15. Jahrhundert die Kapelle St. Nikolaus. Ursprünglich war sie dem sogenannten Sondersiechenhaus zugeordnet, heute gehört sie der Hospitalstiftung zum Heiligen Geist. Vor allem am Dach sind inzwischen Feuchtigkeitsschäden entstanden. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die Reparaturarbeiten mit einem Zuschuss von 40.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale.

„Der Altstadt- und Museumsverein Wangen kümmert sich höchst engagiert um diese Kapelle“, so Erich Fürst von Waldburg zu Zeil und Trauchburg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Denkmalstiftung Baden-Württemberg bei der Übergabe des Zuwendungsvertrag vor Ort „Er hat bereits zahlreiche Spenden gesammelt und sollte in seinem Bemühen, diese Sanierung zu finanzieren, unbedingt unterstützt werden.“

Die Nikolauskapelle ist ein verputzter Steinbau mit ovalen Fenstern und einem Satteldach samt Dachreiter. Im Inneren sind zwar Reste gotischer Bemalung erhalten, ihr heutiges Erscheinungsbild stammt jedoch größtenteils aus einem barocken Umbau im 18. Jahrhundert. Lange Zeit diente die Kapelle Angehörigen und Freunden von Kranken als Wallfahrtsort und Hoffnungsstätte.

Eindringende Feuchtigkeit hat vor allem Teile des Dachgebälks in Mitleidenschaft gezogen. Faulende und schadhafte Stellen müssen vom Zimmermann ersetzt werden. Daneben wird auch die Raumschale mit ihrem Putz renoviert, und auch die hölzernen Ausstattungsgegenstände – etwa die Bänke und der Altar – erhalten eine Überarbeitung vom Schreiner.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg seit nunmehr 40 Jahren insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 29 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts in diesem Jahr unterstützt.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie annähernd 1.750 Vorhaben mit über 71 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: M. Einhauser, Wangen