Die Vierflügelanlage des Alten Schlosses in Gaildorf, unmittelbar am Kocher gelegen, erhebt sich neben einem massiven Rundturm mit zwei- bis dreigeschossigen Fachwerksaufbauten auf einem massiven Sockelgeschoss. Entstanden ist diese Anlage als limpurgisches Schloss ab 1482 und weiteren Baudaten von 1570 und 1660. Es trat an die Stelle einer älteren Wasserburg eines seit 1255 in Gaildorf ansässigen Ortsadels.
In Folge einer unsachgemäßen Instandsetzung weisen die Fachwerksfassaden und die damit zusammenhängenden Geschossdecken, vor allem die wertvollen Stuckdecken im Turm, erhebliche Schäden auf. Ursächlich hierfür ist die Anbringung einer Blendfassade in den 1930er Jahren. Diese weist teilweise nicht die statisch-konstruktive Struktur der darunter liegenden, noch aus der Bauzeit stammenden Fassade auf. Eine Fassadeninstandsetzung sowie die Sicherung und Konservierung der Stuckdecken ist unerlässlich geworden.
Zunächst geht es in einem ersten Bauabschnitt um die Instandsetzung der Fachwerkwände des Torhauses. Hierfür gewährt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg bei Gesamtkosten von rund 263.000,- Euro und denkmalbedingten Mehraufwendungen in Höhe von rund 86.000,- Euro eine Zuwendung von 28.000,- Euro, wohl wissend, dass das Schloss, das sich um einen stimmungsvollen Innenhof mit einer Holzgalerie am Südflügel gruppiert, weiterer Hilfe dringend bedarf. Die Erklärung zum „Denkmal des Monats“ Januar 2006 soll zusätzlicher Ansporn zur Rettung eines Baudenkmals von besonderer Bedeutung sein.