In der Sommerferienzeit bietet sich ein Blick auf das „Glaserhäusle“, unserem Denkmal des Monats August 2004, geradezu an.
Das „Glaserhäusle“ liegt westlich außerhalb der Stadt Meersburg in schönster Aussichtslage auf den Bodensee über den Weinbergen. Die Konstanzer Fürstbischöfe haben an diesem bevorzugten Standort schon im 17. Jahrhundert ein kleines Jagd- und Weinberghaus errichten lassen. Ende des 18. Jahrhunderts wurde das „Glaserhäusle“ zu einem Weinausschank, den ein Glaser, daher der Name, dort betrieb. Literarisch verewigt wurde es durch Annette von Droste-Hülshoff in ihrem 1842 entstandenen Gedicht „Die Schenke am See“, dessen erste Zeilen lauten:
Ist’s nicht ein heit’rer Ort, mein junger Freund,
Das kleine Haus, das schier vom Hange gleitet,
Wo so possierlich uns der Wirth erscheint,
So übermächtig sich die Landschaft breitet;…..
Seit 1889 befand sich das Anwesen im Besitz des Münchner Kunstmalers und Professors Ernst Zimmermann. 1909 erwarb es der österreichische Schriftsteller und Philosoph Fritz Mauthner. Bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts bewohnte dann die bekannte Droste-Rezitatorin Felicitas Barg das „Glaserhäusle“. Die jetzigen Eigentümer haben mit großem Engagement die Sanierung von Haus und Garten verfolgt.
In einem Ortstermin Denkmalpflege hat der für den Bodenseekreis zuständige Konservator des Landesdenkmalamtes, Volker Caesar, am 25.06.2004 das „Glaserhäusle“, mit den im Wesentlichen vorstehenden Worten der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg, die die Wiederentstehung des historischen Landschaftsparks um das „Glaserhäusle“ mit einer Zuwendung von 10.000,00 Euro gefördert hat, anerkennt die Leistungen des Landesdenkmalamtes und der heutigen Eigentümer, indem es das „Glaserhäusle“ und seinen Landschaftsgarten zum Denkmal des Monats August 2004 auswählt.