Auf dem ehemaligen Friedhof der Heilig-Kreuz-Kirche in Offenburg befindet sich in einem Nischenbau aus Buntsandstein ein Ölberg als ein Zeugnis tiefer Volks-frömmigkeit. Unter einem Netzrippengewölbe ruhen drei Jünger. Im Hintergrund drängen die Häscher in den Garten Gethsemane. In der Mitte der betende Christus, den Blick auf den Engel gerichtet. Die vier lebensgroßen Steinfiguren sind Kopien der 1950er Jahre, im Keller des benachbarten Vinzentiushauses finden sich die Originale. Gefertigt wurde der Ölberg 1524, allerdings ist der Steinmetz und Bildhauer bis heute nicht bekannt.
Dass dieses religiöse Kulturdenkmal die stürmischen Zeiten, die 500 Jahre darüber hinweggegangen sind, überstanden hat, grenzt an ein Wunder. Die Bilderszenen dienten den Predigten und Lesungen, die vor dem Ölberg stattfanden. Gerade im etwas trüben Monat November ist der Ölberg in Offenburg, dessen Instandsetzung von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg mit 10.000,- Euro gefördert wird, als „Denkmal des Monats“ in besonderer Weise geeignet.
Restaurator: Eberhard Grether, Merzhauser Str. 80, 79100 Freiburg