Stuttgart / Heilbronn – Sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, danach wieder aufgebaut und wird jetzt restauriert: die Kilianskirche, das Wahrzeichen der Stadt Heilbronn, ist ein bundesweit wichtiges Kulturdenkmal. Innerhalb der Evangelischen Landeskirche gehört sie zu den bedeutendsten Gotteshäusern in Württemberg. Jetzt hat die Denkmalstiftung Baden-Württemberg die Kilianskirche zum Denkmal des Monats Dezember ernannt.

In den vergangenen Jahrzehnten war die Kirche mit ihrem kunstgeschichtlich beachtenswerten Renaissance-Turm von Hans Schweiner aus dem Jahr 1529 häufig eine Baustelle. Denn am Ende des Zweiten Weltkrieges waren Chor und Kirchenschiff weitgehend zerstört, wieder aufgebaut wurde der Sakralbau in den 1950-er und 1960-er Jahren. Mittlerweile hat der Zahn der Zeit an dem anfälligen Sandstein genagt, so dass 2016 mit langfristigen Instandsetzungsarbeiten begonnen wurde. Der erste Bauabschnitt ist im November beendet worden, mit dem zweiten wurde bereits begonnen. Risse, Brüche, Steinschäden und Salzausblühungen an Langhaus, Chor und Chortürmen sollen möglichst schonend saniert und instandgesetzt werden. Der finanzielle Aufwand dafür ist erheblich. Ab 2018 ist der dritte Bauabschnitt in der Kirchensanierung eingeplant.

Bei der Finanzierung hat sich der Förderverein für die Kilianskirche mit einer im Landesvergleich sehr beachtlichen Summe beteiligt. Eine Zuwendung kam auch von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg.

Die Kilianskirche gilt als eine der wenigen Kirchen, die durch die Renaissance und die Reformation geprägt sind. Erwähnt wurde sie schon 1278 als dreischiffige Säulenbasilika. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde sie zu einer Hallenbasilika umgebaut.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 34 Projekte unterstützt die Stiftung bürgerlichen Rechts im Jahr 2016. Seit ihrer Gründung 1985 hat sie mehr als 1.400 Vorhaben gefördert, um Bauwerke vor dem Verfall zu retten. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.