– Das älteste Wohnhaus in Stuttgart – ehemals Klause von Beginen –
Als Sozialstation von Beginen, das sind Ordensfrauen, die kein dauerhaftes Gelübde abgelegt haben, wurde das „Klösterle“ im Jahr 1463 erbaut. Von mehreren mit Holzstegen verbundenen Gebäuden war das „Klösterle“ das Hauptgebäude. Im Erdgeschoss wurde gespeist, der Fachwerkerker enthielt die Kapelle, in der gebetet wurde. Die letzten Beginen lebten dort bis 1541. Danach hatte das Gebäude eine wechselvolle Geschichte, bis es die Stadt Stuttgart im Jahre 1980 erwarb, nachdem es bereits 1937 sowie nochmals 1976 zum Abbruch vorgesehen war.
Glückliche Umstände führten dann schließlich dazu, dass das „Klösterle“ 1983 in die Hände eines denkmalversessenen Architektenehepaares kam. Die Sanierung dauerte dann bis zum Jahre 1984 und brachte dem Architekturbüro neue Räume sowie einer schwäbischen Weinstube im Erdgeschoss einen idealen Platz.
Rund 25 Jahre nach dieser Restaurierung stand nunmehr die erste umfassende Fassadensanierung an. Die bereits damals verwendeten Anstrichsysteme – Leinöl für die Holzteile, Reinsilikatfarbe für die Putzflächen – haben sich bewährt und kamen beim jetzigen Wiederholungsanstrich erneut zur Anwendung. Bei Gesamtkosten von rund 46.000,- EUR hat die Denkmalstiftung für dieses herausragende Bauwerk (siehe hierzu: http://de.wikipedia.org/wiki/Beginen) eine Zuwendung in Höhe von 8.000,- EUR gewährt. Die neu erstrahlende Fachwerkfassade rechtfertigt sicherlich die Auszeichnung mit dem Prädikat „Denkmal des Monats“ im Oktober 2008.
Architekt: Dipl.-Ing. Hermann Kugler, Marktstr. 71, 70372 Stuttgart