Stuttgart/Offenburg-Windschläg – Bei einem Sturm Anfang Februar 2020 ist das Wolfentaler Kreuz bei Offenburg-Windschläg umgestürzt und in mehrere Teile zerbrochen. Das Feldkreuz soll restauriert und wieder aufgestellt werden. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt dies mit einem Zuschuss in Höhe von 2.000 Euro aus dem Fonds für Kleindenkmale.

„In Windschläg ist großes Engagement zu spüren, das beschädigte Wegekreuz wieder aufzustellen“, sagt Peter Rothemund, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. „Die bisher gesammelten Spendenzusagen unterstützen wir als Denkmalstiftung gerne mit einem Beitrag aus dem privat gestifteten Fonds, der speziell für Kleindenkmale in Südbaden gedacht ist.“

Kreuz und Christusfigur sind aus Buntsandstein gefertigt, ihre Einzelteile derzeit bei einem Steinmetzbetrieb eingelagert. Dort sind die Schäden bereits begutachtet und für reparabel erachtet worden. An größeren, unförmigen Mörtelfugen ließ sich erkennen, dass das Kreuz in der Vergangenheit schon einmal neu zusammengesetzt worden sein muss. Für die künftige Statik sollen neue Edelstahlbolzen eingesetzt werden.

Aus welchem Anlass das Wegekreuz einst im Jahr 1824 errichtet worden ist, steht nicht zweifelsfrei fest. Vielfach wird es mit der Ermordung des Windschläger Pfarrers Karl Anton Schaible in Verbindung gebracht, der anno 1796 während der Koalitionskriege in Folge der Französischen Revolution schwäbischen Dragonern zum Opfer fiel, die eigentlich den Ort schützen sollten. Dieser Mord geschah jedoch nicht im Wolfental, sondern an der damaligen Bezirksstraße, der heutigen B3. Überlieferungen zufolge soll neben dem Feldkreuz einst ein Gedenkstein für Pfarrer Schaible gestanden haben, der allerdings nicht erhalten ist.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 48 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts in diesem Jahr unterstützt. Seit ihrer Gründung 1985 hat sie weit über 1.500 Vorhaben gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: L. Gütle, Ortsverwaltung Windschläg