Selten wird ein wiedererstandenes Baudenkmal dem Motto der Denkmalstiftung Baden-Württemberg „Bürger retten Denkmale“ so gerecht, wie die Ehemalige Schmiede in dem zu Meersburg gehörenden Weiler Schiggendorf. Das stattliche Sichtfachwerkhaus steht dort am westlichen Ortsrand seit dem Jahre 1731.
Bereits 1936/37 wurde die „Schiggendorfer Schmiede“ als ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung in das badische Denkmalbuch eingetragen und war damit unter besonderen gesetzlichen Schutz gestellt.

Alles dies nützte allerdings wenig. Denn als 1982 die Kulturdenkmale im Bodensee-kreis neu erfasst wurden, befand sich das Hauptgebäude bereits in einem schlechten baulichen Zustand. Damals fiel das Nebengebäude in sich zusammen. Im Jahr 1991 war von der Werkstatt nurmehr ein überwachsener Schutthügel zu sehen. Auch eine Notabstützung des Hauptgebäudes konnte die besorgniserregende Schadenszunahme nicht aufhalten.

Die Rettung kam buchstäblich in letzter Minute. Der Kauf des Gebäudes durch ein junges, zupackendes Elternpaar lies die „Schiggendorfer Schmiede“ als ein kinderfreundliches Wohnhaus wiedererstehen. Wie häufig bei solch alten Gebäuden kamen auf die neuen Eigentümer erhebliche zusätzliche Kosten zu. Die Qualität war bei der Instandsetzung ein wichtiges Kriterium, auch und gerade beim Innenausbau des neuen Familienwohnhauses. Die Denkmalstiftung hat hierzu durch eine Zuwendung in Höhe von 75.000.- EUR beigetragen. Das vorbildliche bürgerschaftliche Engagement war hier auch die Auszeichnung als Denkmal des Monats Mai 2005 wert.