– Ein Schwerpunktvorhaben der Denkmalstiftung-
Einer der großen württembergischen Baumeister, der gräfliche Oberwerkmeister Peter von Koblenz, hat im Auftrag des Grafen Eberhard im Barte seit circa 1470 die Planung und Ausführung des Kirchenbaus durchgeführt. Dabei hat er die schmuckreiche spätgotische Architekturtradition des Mittelrheingebiets, woher er seinem Namen nach stammte, nach Schwaben übertragen. Im Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler von Dehio wird auf den für die Spätzeit der Gotik ungewöhnlichen Rückgriff auf die repräsentative basilikale Raumform hingewiesen. Der Turm wurde 1481 (dat. am Untergeschoss) errichtet und Anfang des 16. Jahrhunderts am Glockengeschoss provisorisch abgeschlossen. Erst im Jahre 1896 beginnt unter Oberbaurat Heinrich Dolmetsch die Generalsanierung der gesamten Kirche mit der Erhöhung des Kirchturms auf 63 Meter Höhe. Im Oktober 1901 ist die Amanduskirche dann rundum erneuert.
Über 100 Jahre danach wird die Außensanierung und dabei zunächst wiederum der Kirchturm in Angriff genommen. Neben der Kirchengemeinde und dem Amandus-Bauverein ist bürgerschaftliches Engagement durch einen Kreis Bad Uracher Bürger an der Finanzierung beteiligt. Private Initiativen zu unterstützen ist vorrangige satzungsgemäße Aufgabe der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. Deshalb wurde von Seiten der Stiftung zunächst die Sanierung des Kirchturms mit 90.000,- Euro gefördert. Eine weitere Förderung der Außensanierung ist in Aussicht gestellt. Als eine Schwerpunktmaßnahme der Denkmalstiftung hat die Amandus-Kirche als eines der bedeutendsten sakralen Bauwerke in Württemberg die Auszeichnung „Denkmal des Monats“ im Weihnachtsmonat Dezember 2006 in besonderer Weise verdient.
Architekt: Gerhard Keppler, Hauptstr. 6, 72525 Münsingen
Bild: Karlheinz Fuchs