Auf einer Anhöhe zwischen Fils- und Remstal finden sich die Reste des durch die Staufer im Jahre 1178 gegründeten ehemaligen Prämonstratenserklosters Adelberg. Die Hochaltarweihe fand 1188 in Anwesenheit von Kaiser Friedrichs I. Barbarossa statt. Der Grundstein zur heutigen, der dritten, Ulrichskapelle wurde im Jahr 1500 gelegt. Die Kapelle diente als Kirche für die Bauern. Die große Klosterkirche der Prämonstratenser Chorherren wurde bereits während des Bauernkriegs zerstört.
Das Juwel im Inneren der Ulrichskapelle ist der Altar der Ulmer Schule aus dem Jahre 1511. Die Tafelbilder schuf Bartholomäus Zeitblom, während Nikolaus Weckmann die Schreinfiguren schnitzte. Dieser Hochaltar steht in der ersten Reihe der aus der Zeit der Spätgotik in unserem Lande erhalten gebliebenen Altäre.
Er ist das einzige Altarwerk Zeitbloms, das sich in nahezu originalem Zustand und am ursprünglichen Ort erhalten hat. Der Altar ist es, dem neben den Steinbildwerken die Reste des ehem. Klosters ihre hohe künstlerische Bedeutung verdanken. Der Altar besitzt, wie es bei den spätgotischen Wandelaltären üblich ist, eine Werktags- und eine Sonn- und Feiertagsseite. Die äußeren Flügelgemälde zeigen links die Geburt Christi im Stall zu Bethlehem mit der Verkündigung an die Hirten im Hintergrund, rechts die Anbetung des Kindes durch die Heiligen Drei Könige. Auf den Innenseiten der Altartafeln sehen wir links die Verkündigung Mariens und rechts die Krönung Mariens durch Gott Vater und Christus. Die Predella zeigt Christus und die zwölf Apostel. Die fünf Heiligenfiguren im goldgefütterten Altarschrein stellen den hl. Ulrich, Bischof von Augsburg, die hl. Cutubilla, in der die “Mäuseheilige” Gertrud von Nevelles zu sehen ist, die Himmelskönigin Maria mit dem Jesuskind, die hl. Märtyrerin Katharina und den hl. Liborius, Bischoff von Le Mans, dar.
An diesem Flügelaltar waren dringende konservatorische Maßnahmen erforderlich. Bei Gesamtkosten von rd. 30.000,- EUR hat die Denkmalstiftung mit einer Zuwendung in Höhe von 5.000,- EUR finanzielle Hilfe geleistet. Nunmehr erstrahlt der Altar wieder in altem Glanz, wobei auch noch die Wiederentdeckung der originalen Schreinrückwand besonders bemerkenswert ist. Also ein Aufwand dessen Erfolg die Auszeichnung als Denkmal des Monats mehr als rechtfertigt.
Restauratorinnen: Fuhrer/Walther, Diplomrestauratorinnen, Forststr. 87A, 70176 Stuttgart