In Höhe der ehemaligen Majolika-Fabrik in Schramberg wurde im Jahre 1848 eine gusseiserne Fußgängerbrücke über die Schiltach errichtet. Es handelt sich dabei auch in seiner Formenvielfalt und Grazilität um ein wichtiges Dokument des Brückenbaus in der Mitte des 19. Jahrhunderts im Deutschen Südwesten. Hinzu kommt, dass solche gusseisernen Brücken erstmals im Jahre 1776 in England gegossen, nach Erfindung der Walztechnik Mitte des 19. Jahrhunderts dann aber kaum mehr hergestellt wurden.

Nach jahrzehntelanger Vernachlässigung hat der heutige Eigentümer die Brücke vor Jahren abgebaut und gesichert. Ab dem Jahr 2010 wurde dann die Brücke aufwändig restauriert. Neben der statischen Ertüchtigung ging es vor allem um die Geländerkonstruktion zur Aufnahme der noch vorhandenen Geländerelemente und die Ergänzung mit neuen Geländerteilen. Schließlich waren restauratorische Maler- und Lackierarbeiten erforderlich, um die historische Farbfassung wieder herzustellen. Im Jahr 2011 konnten die Arbeiten abgeschlossen werden.

Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg sieht gerade auch in der Erhaltung solcher kleinerer, aber ortsbildprägender Denkmale eine wichtige Aufgabe. Sie hat deshalb mit einer Zuwendung von über einem Drittel der Restaurierungskosten zur Wiedererrichtung der Fußgängerbrücke beigetragen. In ihrer Erklärung zum Denkmal des Monats Januar 2012 soll diese Wertschätzung nochmals besonders zum Ausdruck kommen.

Architekt: Architekturbüro Rapp&Bihlmaier, Thaddäusweg 6, 78713 Schramberg