– Deckenfresken von Franz Joseph Spiegler erstrahlen in neuem Glanz –
St. Remigius in Merdingen war seit dem 14. Jahrhundert dem Deutschen Orden inkorporiert. Beinahe gleichzeitig von 1738 bis 1742 mit dem ehemaligen Deutschordensschloss im oberschwäbischen Altshausen und der Deutschordens-kommende auf der Insel Mainau im Bodensee ist die barocke Neuordnung der Architektur der heutigen katholischen Pfarrkirche in Merdingen durch den bedeutendsten Baumeister des Deutschen Ordens im Südwesten, dem Baumeister Johann Caspar Bagnato, erfolgt. Aber nicht nur die Architektur, sondern vor allem auch die Ausstattung von St. Remigius ist von hoher Qualität.
Im Rahmen der notwendig gewordenen Innenrenovation erfolgte nämlich neben den restauratorischen Arbeiten an der Decke auch die Konservierung und Restaurierung der bedeutenden Deckenfresken von Franz Joseph Spiegler aus dem Jahre 1739. Auch hier wieder eine Parallele zur Mainau sowie zur Klosterkirche in Zwiefalten, Landkreis Reutlingen. Glücklicherweise war es möglich, dass die Fassung der 1970er Jahre ohne Substanzverlust an den originalen Spiegler-Fresken abgenommen werden konnte. Allerdings hat dies zu einer deutlichen Erhöhung der Renovierungskosten geführt. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat hierzu tatkräftige Hilfe geleistet und für diesen Teil der Innenrenovierung insgesamt 75.000,- Euro zur Verfügung gestellt. Im Juli 2006 setzt St. Remigius in Merdingen als Denkmal des Monats ein deutliches Zeichen für eine gelungene Restaurierung auf hohem Niveau.
Restaurator: Karl-Heinz Petzold, Hechinger Str. 146, 72072 Tübingen