– Vorbildliches bürgerschaftliches Engagement bei Instandsetzung von Bauwerk und Ausstattung –
Die das Dorfbild von Westerheim beherrschende Kirche St. Stephanus wurde 1787/88 anstelle einer Vorgängerkirche von Anfang des 14. Jahrhunderts erbaut, die 1630 beim Durchzug der kaiserlichen Truppen Wallensteins gebrandschatzt und 1688 erneut einer Brandkatastrophe im Dorf zum Opfer gefallen war. Die schließlich neu erbaute Pfarrkirche präsentiert sich als stattlicher, klassizistischer Saalbau mit leicht eingezogenem Chor und älterem Chorseitenturm mit charakteristischer Zwiebelhaube.
Wie in vielen Pfarrgemeinden des Landes wurde in den 1970er Jahren ein Kirchenneubau errichtet, der den Weiterbestand von St. Stephanus lange Zeit gefährdete. Nur Dank des 1989 gegründeten „Fördervereins zur Erhaltung mit Restaurierung der St. Stephanus-Kirche in Westerheim e.V.“ konnte eine schrittweise Sicherung des Bauwerks und ein Umdenken für die künftige Nutzung von St. Stephanus in Gang gesetzt werden. Längerfristig könnte daraus durchaus wieder die Pfarrkirche werden. Mittelfristig kann der Kirchenbau zunächst als Kapelle aktiv genutzt werden.
Hierzu bedarf es allerdings noch beträchtlicher Renovierungsmaßnahmen. Hierzu wurde im Jahre 2006 ein Architektenwettbewerb durchgeführt. In einem ersten Bauabschnitt wurde die Innenrenovierung in Angriff genommen. Nun stehen mit dem nächsten Bauabschnitt als Erstes die Reparatur der Westempore sowie die Restaurierung der bisher im Kunstdepot der Diözese in Obermarchtal ausgelagerten 41 Skulpturen an. Gerade hierzu haben Bürger durch beträchtliche Spenden bereits wertvolle Vorleistungen erbracht.
Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg fördert getreu ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ diese Arbeiten mit einem Drittel der Gesamtkosten von rund 45.000,- EUR.
Gerade in den Wintermonaten ist St. Stephanus in Westerheim als Denkmal des Monats Januar 2011 einen besonderen Blick wert.