Stuttgart/Bodman-Ludwigshafen – Quasi mitten auf der zentralen Straßenkreuzung in Bodman steht die Kapelle St. Marien, auch als Weilerkapelle bekannt. Nach einer umfassenden Renovierung des Gebäudes warten im Inneren noch drei Altarblätter aus der Barockzeit auf ihre Restaurierung. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die katholische Kirchengemeinde dabei mit einem Zuschuss von 4.000 Euro.

„Der Zustand dieser Altarblätter ist prekär“, betont Dr. Stefan Köhler, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. „Ihre Restaurierung und Konservierung stellt für die Kirchengemeinde allerdings eine große finanzielle Herausforderung dar und wäre ohne Fördermittel kaum zu gewährleisten.“

Während die Weilerkapelle um 1700 herum erbaut ist, ist die Entstehungsgeschichte der drei rundbogigen Bilder ebenso ungeklärt wie die Frage, warum sie ohne weitere Altarkonstruktionen in der Kapelle an der Wand hängen. Vom größeren Gemälde wird immerhin angenommen, dass es aus einem Vorgängerbau stammt. Es zeigt in Öl auf Nadelholz für die Zeit ungewöhnlich die Passion und die Auferstehung Christi im selben Bild. Die beiden kleineren Gemälde, Öl auf Leinwand, stellen den Tod des Heiligen Josef sowie den Heiligen Antonius von Padua dar.

Die Leinwände haben sich teilweise verformt, stellenweise sind sie durch Schimmelsporen belastet. Neben einer Oberflächenreinigung mit Schimmelbeseitigung ist auch der Austausch des Rückseitenschutzes vorgesehen, außerdem sollen Verwerfungen beseitigt und Fehlstellen retuschiert werden. Danach sollen die Bilder mit neuen Abstandhaltern wieder eingebaut werden.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg seit nunmehr 40 Jahren insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 29 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts in diesem Jahr unterstützt.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie annähernd 1.750 Vorhaben mit über 71 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: C. Wagner, Meersburg