Foto der Veranstaltung der Denkmalstiftung BW im neuen Schloss in Stuttgart mit vielen Gästen

Stuttgart – Mit einem Festakt im Alten Schloss in Stuttgart hat die Denkmalstiftung Baden-Württemberg am Montag, 23. Juni 2025, ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert. Zahlreiche Rednerinnen und Redner würdigten dabei die Verdienste der Stiftung um den Erhalt und die Weiternutzung von Kulturdenkmalen im Land. Vorgestellt wurde auch ein Jubiläumsbuch.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann MdL nannte die Denk-malstiftung in seinem Videogrußwort „eine der schönsten Ideen“, die in Baden-Württemberg, dem Land der Ideen und Stiftungen, entstanden sei: „Bis heute ist sie einzigartig in Deutschland. Kein anderes Flächenland hat eine solche Stiftung. Darauf sind wir stolz.“ Er sei „dankbar für die so wichtige wertvolle und erfolgreiche Arbeit, die die Denkmalstiftung bis heute leistet für den Erhalt und die Pflege unserer Kultur, unserer Heimat.“

Die Festrede zum Jubiläum hielt die Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung, die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi MdL. Sie würdigte das enorme ehrenamtliche En-gagement der Bürger zum Erhalt von Kulturdenkmalen: „Ohne dieses Engagement wären viele Denkmale in den letzten Jahrzehnten für immer verloren gegangen. Es freut mich und macht mich stolz, dass die Denkmalstiftung mit ihren finanziellen Zuwendungen dazu beitragen konnte, dass viele Kulturdenkmale nicht nur gerettet, sondern auch wieder mit Leben erfüllt wurden.“

Carl Herzog von Württemberg hatte im März 1984 in einem Brief an den damaligen Ministerpräsidenten Lothar Späth die Idee einer solchen Stiftung skizziert – um dem „sicheren Verfall“ von Kunstgegenständen und Denkmalbauten im Land entgegenzuwirken und gleichzeitig „ein breitgestreutes Mäzenatentum zu entwickeln“. Lothar Späth war begeistert und leitete die Gründung im Eiltempo in die Wege. Bereits im Juni 1985 nahm die Stiftung ihre Arbeit auf.

Seither hat die Denkmalstiftung Baden-Württemberg die Sanie-rung und Instandsetzung von fast 1.800 Baudenkmalen im Land mit rund 70 Millionen Euro gefördert. Zwei Drittel der Anträge gingen auf Privatleute, Fördervereine und Bürgerinitiativen zurück. Auch Kommunen und Kirchen wurden beim Erhalt von Kulturdenkmalen unterstützt.

Seit 2001 verleiht die Denkmalstiftung jedes Jahr einen Bürgerpreis an herausragende Initiativen von Vereinen und engagierten Bürgergruppierungen.
Zum Jubiläum wird das Buch „Bürger retten Denkmale. 40 Jahre Denkmalstiftung Baden-Württemberg“ durch die Stiftung herausgegeben. „Es stellt auf 192 Seiten“, wie Dr. Stefan Köhler, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Stiftung erläutert, “die Entstehungsgeschichte der Stiftung und an vielen Beispielen ihr Wirken dar. Und dies bei überschaubarem Preis von 30 Euro, die künftigen Sanierungen zufließen würden.“ Das Buch kann in der Geschäftsstelle der Denkmalstiftung oder über die Webseite bestellt werden.


Der Vorstandsvorsitzende der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, Bürgermeister a.D. Roland Bürkle, sprach abschließend einen umfassenden Dank aus. Er richtete sich dabei an alle Mitglieder des Kuratoriums und des Vorstands, die ehrenamtlich die Stiftung am Laufen hielten und das Stiftungswirken begleiten und prägen. Dank gelte auch den Eigentümern, die sich entscheiden ein Gebäude zu erhalten und allen, die an der Sanierung mitwirkten, vom Planer bis hin zu den vielen Handwerksbetrieben. Bürkle zeigte sich zuversichtlich, dass das Bewusstsein für Denkmale in den kommenden Jahren weiter zunehmen und die Denkmalstiftung Baden-Württemberg dement-sprechend gefragt sein werde. Die Stiftung sei dazu finanziell und personell gut aufgestellt.

Foto: Uli Regenscheit