Stuttgart/Asperg – Seit ihrer Erbauung in den Jahren 1557 und 1558 ist die Michaelskirche in Asperg vielfach umgebaut worden. Schwierigkeiten mit der Statik wurden in neuerer Zeit bereits teilweise durch neue Gründungen gelöst. Jetzt sollen die verbliebenen Schäden behoben und der Innenraum restauriert werden. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die evangelische Kirchengemeinde dabei mit einem Zuschuss von 30.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale.
„An der Michaelskirche lassen sich Entwicklungen im Kirchenbau anschaulich erkennen“, erklärt Roland Bürkle, Vorstandsvorsitzender der Denkmalstiftung Baden-Württemberg bei der Übergabe des Zuwendungsvertrags vor Ort. „Sie kombiniert Elemente verschiedener Epochen auf gelungene Weise und ist ein Zeugnis dafür, wie im Verlauf der Jahrhunderte respektvoll, aber zugleich neuen Anforderungen gegenüber aufgeschlossen mit diesem Kulturdenkmal umgegangen wurde.“
In ihrer Anlage und in vielen Details ist die Kirche vom Nachleben der Spätgotik in der Zeit um 1600 gekennzeichnet, insbesondere im angebauten Chor. Nachdem sie im Dreißigjährigen Krieg – wie Asperg generell – in Brand gesetzt worden war, begann 1647 der Wiederaufbau in barockem Stil. „Die eindrucksvolle Empore und die prächtige Stuckkanzel zeugen noch heute davon“, ergänzt Bürkle.
Diese sollen nun ebenso restauriert werden wie der gesamte Innenraum mit Wandgemälden und Grabinschriften. Risse und Fehlstellen, die durch den ungünstigen Lastabtrag entstanden sind, sollen repariert werden. Darüber hinaus sind weitere, nicht denkmalrelevante, Maßnahmen wie die Ertüchtigung der Elektroinstallationen vorgesehen.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 18 Projekte unterstützt die Stiftung bürgerlichen Rechts bereits in diesem Jahr, zahlreiche weitere werden folgen.
Seit ihrer Gründung 1985 hat sie annähernd 1.700 Vorhaben mit mehr als 66 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.
Foto: © Martin Merdes – Evang. Kirchengemeinde Asperg