Stuttgart/Mühlheim an der Donau – Weithin sichtbar über dem Donautal thront das Hintere Schloss in Mühlheim auf einem Bergsporn am Rande der Altstadt. Der Baumeister Johann Steyr aus Konstanz gab dem dreigeschossigen Gebäude mit hohem Mansarddach und zwei charakteristischen Rundtürmen mit Zwiebelhauben an den talseitigen Ecken im 18. Jahrhundert seine heutige Form. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die privaten Eigentümer jetzt bei Instandsetzungen der hölzernen Fensterläden.

„Wer ein Kulturdenkmal dieser Größe unterhält, hat fast ständig etwas zu tun“, unterstreicht Dr. Stefan Köhler, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. „Darin, es instandzuhalten und so gut wie möglich zu nutzen, liegt ein ausgezeichneter Weg, um die Geschichte eines Gebäudes mit in die Zukunft zu nehmen.“

An den zahlreichen blau-gelb gestrichenen Fensterläden des Hinteren Schlosses platzt vor allem auf der Sonnen- und Wetterseite die Farbe ab. Zur Instandsetzung sollen die hölzernen Läden gereinigt, abgeschliffen und im Anschluss mit neuer Farbe gestrichen werden. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat 2018 bereits die Instandsetzung der beiden barocken Zwiebeltürme gefördert.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 33 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts in diesem Jahr bereits unterstützt, weitere Anträge liegen vor.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.700 Vorhaben mit rund 68 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: Stefan Köhler, Stuttgart