Stuttgart/Ludwigsburg – Der sogenannte Mathildenhof am Rande von Schloss Ludwigsburg und dem Blühenden Barock war einst ein herrschaftliches Wohnhaus mit eigener Parkanlage. Erbaut 1726, ist das Hauptgebäude bereits zu großen Teilen denkmalgerecht instandgesetzt. Die aufwendig gestaltete Treppenanlage in den Park hinunter steht allerdings noch aus. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die privaten Eigentümer bei deren Sanierung mit einem Zuschuss von 12.000 Euro.

„Der Ludwigsburger Mathildenhof dokumentiert bis heute gut nachvollziehbar eine herrschaftliche barocke Wohnanlage“, erklärt Dr. Stefan Köhler, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. „Als sogenannte Sachgesamtheit steht das gesamte Ensemble unter Denkmalschutz. Sowohl architekturgeschichtlich als auch aus orts- und kulturhistorischen Gründen ist der Erhalt der Anlage von öffentlichem Interesse.“

Neben dem zweigeschossigen Hauptgebäude mit mächtigem Vollwalmdach zählen auch die noch erhaltenen Teile der Gartenanlage samt Pavillon und Gartenhaus, eine Begrenzungsmauer mit Brunnen sowie eine Brunnenstube zum geschützten Ensemble. Mathilde, die Gemahlin des ersten württembergischen Königs Friedrichs I., lebte hier bis zu ihrem Tod im Jahr 1828 und verlieh dem Hof den Namen.

Während ein größerer Teil des ehemaligen Parks inzwischen in einer Kleingartenanlage aufgegangen ist, zeugt ein erhaltener Teil direkt hinter dem Haupthaus noch von einstiger barocker Gestaltungspracht. Hier steht auch der um 1820 erbaute klassizistische Pavillon. Vom Haus in den Garten hinunter führt eine große, zweiarmige Treppenanlage, die aktuell sanierungsbedürftig ist. Bewuchs und Witterung haben dem Sandstein zugesetzt. Abgeplatzte Stellen sollen jetzt beseitigt und die Treppe insgesamt instandgesetzt und gesichert werden.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 33 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts in diesem Jahr bereits unterstützt, weitere Anträge liegen vor.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.700 Vorhaben mit rund 68 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: P. Ulmer, Ludwigsburg