Stuttgart/Remseck-Neckargröningen – Das Langhaus der evangelischen Martinskirche in Neckargröningen hat seinen Ursprung im 11. Jahrhundert, Chor und Turm kamen um 1515 hinzu. Aktuell sind Sanierungsarbeiten am Mauerwerk und am Tragwerk des Daches notwendig. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die Kirchengemeinde dabei mit einem Zuschuss von 30.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale.
„Zusammen mit dem Kirchhof, seiner ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Mauer und dem angrenzenden Pfarrhaus bildet die dem Heiligen Martin geweihte Kirche ein Ensemble, das das Ortsbild von Neckargröningen prägt“, erklärt Dipl.-Ing. Wolfgang Riehle, Vorstandsmitglied der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, bei der Übergabe des Zuwendungsvertrags vor Ort. Mit ihrer erhöhten Position nehme sie nicht nur eine prominente Lage ein, sondern sei in der Öffentlichkeit auch über den Ort hinaus ein wichtiger Bezugspunkt, so Riehle weiter: „Es ist deshalb ebenso wichtig wie notwendig, die Martinskirche auch für spätere Generationen statisch zu stabilisieren und zu erhalten.“
Derzeit zeigen sowohl das Langhaus als auch der Chor innen wie außen Risse. Die Ursache dafür wird zumindest teilweise in einem schadhaften Dachtragwerk vermutet. Frühere Reparaturen haben offenbar nur an Symptomen, nicht aber an der Ursache des Problems angesetzt. Aktuell sollen deshalb die Mängel der Dachkonstruktion angegangen werden, bevor dann auch Naturstein, Putzfassaden und Schmuckfiguren an den Außenwänden restauriert werden.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg seit nunmehr 40 Jahren insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 12 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts in diesem Jahr bereits unterstützt, weitere Anträge liegen vor.
Seit ihrer Gründung 1985 hat sie weit über 1.700 Vorhaben mit annähernd 70 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.
Foto: Karl-Heinz Sachsenmaier