Stuttgart / Göppingen – Wie ein antiker Tempel wirkt das monumentale Grabmal der Familie Seefrid auf dem Göppinger Hauptfriedhof. Jetzt hat es die Denkmalstiftung Baden-Württemberg zum Denkmal des Monats November 2016 ernannt.
Das prachtvolle Grabmal hat heute nur noch eine reine Andachtsfunktion. Bestattungen finden dort nicht mehr statt. Als Zeichen seiner Zeit erinnert es an eine prunkvolle Bestattungskultur, die es in dieser Form heute nicht mehr gibt. 1909 wurde das repräsentative Mausoleum für den wohlhabenden Bankier Wilhelm Gottlob Seefrid im Auftrag seiner Witwe Mathilde errichtet. Der Entwurf stammt von dem Stuttgarter Architekten und Bildhauer Eugen Klaiber.
Für Besucher lohnt es sich durchaus, vor dem prächtigen Grabtempel zu verweilen und einen Blick auf seine Details zu werfen. Denn sein besonderer Reiz liegt in der Ausstattung mit Marmorreliefs, Säulen und Sitzbänken aus Sandstein, mit Amphoren, Schalen und einer verzierten Eingangstür aus Bronze.
Obwohl die Nachfahren der Familie Seefrid in verschiedenen Orten Deutschlands leben, kümmern sie sich um die Konservierung des Grabmals. Schließlich haben Wind und Wetter ihre Spuren an Granit und Metall hinterlassen. Viel Geld hat die Familie bereits in die Sanierung des Mausoleums investiert, die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat sie dabei finanziell unterstützt. Dieses private Engagement für ein prägendes Kulturdenkmal würdigt die Stiftung aus Stuttgart nun mit der Auszeichnung „Denkmal des Monats“.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 34 Projekte unterstützt die Stiftung bürgerlichen Rechts im Jahr 2016. Seit ihrer Gründung Kulturdenkmale vor dem Verfall zu retten. Möglich war dies, weil sie neben den leider sinkenden Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für den Erhalt von Kulturdenkmalen bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.