Stuttgart/Marxzell-Burbach – Ein mehrjähriges Sanierungsvorhaben steht vor seinem Abschluss. Nachdem die Denkmalstiftung Baden-Württemberg bereits 2019 einen ersten Bauabschnitt finanziell gefördert hat, unterstützt sie nun auch die abschließenden Arbeiten zur Instandsetzung eines Bauernhauses aus dem Jahr 1725 in Marxzell-Burbach.

Zwei Inschriften lassen die Entstehung des Bauernhauses, das mit seiner eindrucksvollen Höhe giebelständig zur Straße das Ortsbild von Burbach prägt, zweifelsfrei auf das Jahr 1725 datieren. Das rückwärtig in den Hang gebaute und zur Straße hin freistehende Kellergeschoss mit aufgesetztem Sichtfachwerk repräsentiert eine Lebensform, bei der unter einem gemeinsamen Dach gearbeitet und gewohnt wurde. „Dass trotz des Alters von 300 Jahren viele Gebäudebestandteile noch original oder in mittlerweile ebenfalls wertvoller historischer Ausführung erhalten geblieben sind, macht das Bauernhaus zu einem wichtigen Dokument einer vergangenen Lebensform“, sagt Dr. Stefan Köhler, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg. Dazu zählen unter anderem originale Stein-Türrahmungen und Kellerfenster nebst Schieber aus Buntsandstein.

Die Besitzer haben in Abstimmung mit den Denkmalbehörden eine schrittweise Instandsetzung vereinbart, die ein hohes Maß an Eigenleitung einschließt. Sie musste auf mehrere kleine Bauabschnitte aufgeteilt werden, deren Fortgang auch von den finanziellen Möglichkeiten der Eigentümer abhängig war. Nun stehen die abschließenden Arbeiten am historischen Gebäude an. Dazu gehört eine Überarbeitung und teilweise Rekonstruktion der historischen Fenster, Restaurierungen am Bruchstein-Sockel und die Instandsetzung des Fachwerks. Im Inneren des Gebäudes werden Raumfassungen restauratorisch überarbeitet.

Nach Abschluss dieser Arbeiten präsentiert sich der Einfirsthof in Marxzell-Burbach als gelungenes Beispiel dafür, wie ein historisches Erbe erhalten und zugleich eine zeitgemäße Nutzung verwirklicht werden kann. Zugleich steht das alte Bauernhaus für vorbildliches bürgerschaftliches Engagement zum Erhalt von Kulturdenkmalen.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 46 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts in diesem Jahr bereits unterstützt.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.700 Vorhaben mit weit über 69 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: M. Himpel, Burbach