Stuttgart/Biberach-Ringschnait – Das Dach und der Dachstuhl sind bereits repariert. Jetzt soll die katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt im Biberacher Stadtteil Ringschnait auch im Inneren restauriert werden und insbesondere eine Schutzverglasung für die bemalten Fenster erhalten. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die aufwändigen Arbeiten mit einem Zuschuss von 79.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale.
„Neben den barocken Stuckverzierungen und Deckengemälden sind die überaus qualitätvollen Glasmalereien ein besonderes Merkmal von Mariä Himmelfahrt“, erklärt Erich Fürst von Waldburg zu Zeil und Trauchburg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Denkmalstiftung, bei der Übergabe des Zuwendungsvertrags vor Ort. „Dass sich die Kirchengemeinde für den Einbau einer Schutzverglasung entschieden hat, ist ein vorbildlicher Schritt, um den wertvollen Fensterbestand zu erhalten. Dadurch wird sich auch das Raumklima für die gesamte Kirche mit ihrer hochwertigen Ausstattung nachhaltig verbessern.“
Mariä Himmelfahrt wurde 1720 erbaut und weist heute eine reiche barocke Ausgestaltung und Ausstattung auf. Stuckelemente und Deckengemälde stammen zum Teil aus der Bauzeit, zum Teil aus dem 19. Jahrhundert. Einige Figuren sind deutlich älter als die Kirche selbst und reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück. Im Hochaltar eingebaut ist ein Heiliges Grab mit beweglichen Christusfiguren aus dem Jahr 1898, das dem liturgischen Kalender entsprechend bestückt wird.
Die figural bemalten Fenster stammen aus der Münchner Glasmalerwerkstatt von Franz Xaver Zettler und wurden 1913 gefertigt. Sie sollen nun ebenso gereinigt und instandgesetzt werden wie die gesamte Raumschale. Dabei erhalten die Fenster eine zusätzliche Schutzverglasung, die sie davor schützt, dass sich Kondenswasser bildet und die Farbschichten weiter beschädigt.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 35 Projekte unterstützt die Stiftung bürgerlichen Rechts bereits in diesem Jahr, zahlreiche weitere werden folgen.
Seit ihrer Gründung 1985 hat sie weit über 1.600 Vorhaben mit annähernd 66 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.
Foto: Stefan Köhler, Stuttgart