Stuttgart/Überlingen – Von der ehemaligen Stadtbefestigung Überlingens sind noch erhebliche Teile erhalten. Die Gräben, Mauern und Türme tragen heute zum besonderen Flair der Stadt bei. Ihr Unterhalt allerdings ist aufwendig. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg unterstützt die Instandsetzung eines einsturzgefährdeten Teils der inneren Mauer, der in Privatbesitz ist, mit einem Zuschuss von 29.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale.

„Die Überlinger Stadtbefestigung zählt zu den eindrucksvollsten und bedeutendsten Monumenten spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Wehrbaus nicht nur in der Region Bodensee, sondern weit darüber hinaus“, unterstreicht Dr. Stefan Köhler, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg bei der Übergabe des Zuwendungsvertrags an die Eigentümer. „Die jetzt anstehende Restaurierung einer instabilen Mauer geschieht auch im Interesse der Allgemeinheit, damit der gesperrte Fußweg unterhalb wieder freigegeben werden kann.“

Der Weg am Nellenbach in der Nähe des Franziskanertors ist bereits seit zwei Jahren gesperrt, da die darüberliegende, ein Privatgrundstück begrenzende Mauer abzurutschen droht. Um sie zu sichern und zu entlasten, sind bereits der Bewuchs entfernt und Stützstreben angebracht worden. Für die Instandsetzung soll das historische Gemäuer freigegraben und mit einer Hintermauerung aus L-Steinen stabilisiert werden.

Geschädigte Bereiche der Mauer, die zum inneren und älteren Stadtbefestigungsring gehört, sollen daraufhin instandgesetzt werden. Die Mauerkrone muss dazu sogar erst abgetragen und dann wiederhergestellt werden. Auf der Außenseite wird anschließend auch das Fugenbild erneuert.

Denkmalstiftung Baden-Württemberg

Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. 33 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts in diesem Jahr bereits unterstützt, weitere Anträge liegen vor.

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.700 Vorhaben mit rund 68 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

Foto: Hornstein, Überlingen