Stuttgart/Ehingen – Nach den Stuckdecken und der Innenausstattung erhält auch der dritte und letzte Restaurierungsabschnitt von St. Blasius, der katholischen Stadtpfarrkirche von Ehingen an der Donau, eine Förderung durch die Denkmalstiftung Baden-Württemberg. Aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale wird die Instandsetzung der Innenwände sowie der Seitenkapellen mit ihren Deckenfresken mit 30.000 Euro bezuschusst.
„Sowohl fachlich als auch finanziell stellen die restauratorischen Arbeiten an der beliebten Kirche eine besondere Herausforderung dar“, betont Dr. Stefan Köhler, Geschäftsführer der Denkmalstiftung Baden-Württemberg bei der Übergabe des Zuwendungsvertrags an die Kirchengemeinde. „Alle Beteiligten wollen schließlich den hochwertigen und umfangreichen Kunstwerken aus verschiedenen Stilepochen, die diese Kirche zu einem Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung machen, gerecht werden.“
Das vielfach umgebaute und erweiterte Gotteshaus in der Altstadt von Ehingen hat seinen Ursprung wohl in einer spätgotischen Hallenkirche des 15. Jahrhunderts. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde St. Blasius dann im Barockstil umgebaut, immer wieder aber auch durch Brände beschädigt. Zahlreiche der monumentalen Fresken und Stuckverzierungen, der zum Teil sehr komplexen Altäre und der Gemälde gehen auf diese Zeit zurück.
Im letzten Restaurierungsschritt sind nun sämtliche Innenwände gereinigt und instandgesetzt worden, ebenso die Seitenkapellen mitsamt ihrer Deckenfresken. Mitte Oktober ist St. Blasius wieder für die Öffentlichkeit freigegeben worden – nach fast vierjähriger Karenzzeit: Kurz vor Weihnachten 2018 waren Stuckteile von der Decke gebrochen, woraufhin die Stadtpfarrkirche erst einmal gesperrt worden war.
Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Nach ihrem Motto „Bürger retten Denkmale“ fördert die Denkmalstiftung Baden-Württemberg insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. Insgesamt 30 Projekte unterstützt die Stiftung bürgerlichen Rechts in diesem Jahr.
Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1.600 Vorhaben mit mehr als 65 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält. Für die Förderung und die Öffentlichkeitsarbeit zum Denkmalschutz bleibt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.
Foto: Peter Hecht, Ehingen