Max Laeuger (1864–1952)

Er gehörte zu den Architekten aus der Praxis des Kunsthandwerks und kam aus der Keramik, fasziniert vom französischen Steinzeug, das er 1889 auf der Pariser Weltausstellung entdeckt hatte. 1897 gründet er seine „Prof. Laeuger’sche Kunsttöpfereien“ in Kandern nahe seinem Heimatort Lörrach. Von dort aus liefert er bis 1914 die hohe Zahl von 738 Gefäß- und 320 baukeramischen Entwürfen. Der Südbadener Laeuger studiert – natürlich – in Karlsruhe und war dort bald Professor für Innenarchitektur und Gartenkunst.

Auch der Architekt Laeuger, als der er um 1900 tätig wird, betrachtet die Außenwelt als zu gestaltenden Innenraum. Exemplarisch beim „Saloncharakter“ der Baden-Badener Gönneranlage (1909–1912). Er realisierte hier dauerhaft seine Idee vom „Raumkunstwerk“, möbliert, eben wie ein Salon, mit Statuen, Putti, Amphoren. Eine noch intensivere Gestaltung und Möblierung von Landschaft zeigte dann sein „Paradies“, eben falls in Baden-Baden (1921–1925, siehe unser Heft 1/2010). Seine Hauptarbeit auch hier die Skulptur, eine aus Beton geformte, spektakuläre Kaskade.

Max Laeuger gehörte 1907 zu den Mitbegründern des Werkbunds. Seine Architektur bleibt im Bereich des Exquisiten, als Ausstatter oft auch in Zusammenarbeit mit den Karlsruher Kollegen Friedrich Ostendorf und dem Büro Curjel & Moser. Er baut in den Niederlanden, der Schweiz und in Südbaden Villen. Für seinen Freund Karl Küchlin entwirft er 1902 die Villenkolonie im Bohrertal bei Horben nahe Freiburg am Rücken des Schauinslands, 1912 in Basel ein kleines Kabarett- Theater und 1923 gar noch ein Landhaus, die Villa Küchlin, ebenfalls in Horben. Für Nordbaden entwickelt er den Ehrenhof der Technischen Hochschule in Karlsruhe sowie drei Brücken in Baden-Baden (1927). Die Rastatter vertrauen ihm 1927 die Neugestaltung ihres Schlossgartens an. Im selben Jahr baut er auch noch eine Villa in Heidelberg. Hochbetagt, 1951, bekam er noch einen Grandprix auf der Mailänder Triennale. Im Jahr darauf starb er in seiner Heimatstadt Lörrach, die ihn längst zum Ehrenbürger ernannt hatte.

(Denkmalstimme 2_2013)

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