Peter Thumb (1681-1766)

Ein Großer des Barock

Peter Thumb wurde 1681 in Bezau geboren und zählt zu den großen Vorarlbergern am Bau, die vor allem auch im Südwesten den Barock heimisch gemacht haben. Zugleich gehört Thumb in die barocke „Gipfelgeneration” der Joseph Schmuzer, Dominikus Zimmermann, Cosmas Damian Asam, Balthasar Neumann, Kilian lgnaz Dientzenhofer oder Johann Michael Fischer.
Wie viele seiner zeitgenössischen Kollegen kommt auch Thumb aus dem Handwerk. Früh vaterlos, erlernte er mit 16 den Maurer- und Steinhauerberuf, kam, gerade 20, als Zeichner nach Ottobeuren zu dem großen Franz Beer, seinem späteren Schwiegervater, dem er 25 Jahre lang auch beruflich verbunden blieb. Das berühmteste Werk dieses lebenstüchtigen Architekten hier im Südwesten ist die katholische Pfarrkirche von St. Peter im Hochschwarzwald, die er 1724 im Stil der Vorarlberger Wandpfeilerkirchen ausführte. Der Abt von St. Peter nannte Thumb einen Baumeister, der „hierzulande keinen … seinesgleichen” habe. Insbesondere wird seine Raumkunst gerühmt, beispielhaft wiederum nachzuvollziehen im Bibliothekssal von St. Peter (1737). Thumbs Sakralbauten vor allem im heutigen Regierungsbezirk Freiburg sind fast Legion: Wallfahrtskirche Birnau (1746-1750), Klosteranlage von Ettenheimmünster (1718-1734), Zisterzienserabtei Tennenbach in Freiamt (um 1726) und viele andere.
Thumb wurde von all den berühmten Vorarlbergern am ältesten und starb fünfundachtzigjährig 1766, im selben Jahr wie seine großen Kollegen Johann Michael Fischer und Dominikus Zimmermann.

Unser Bild: Mit Perücke, der Architekt aus Vorarlberg.

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