Monopteros

In dem markanten Begriff steckt das griechische „monos“, das auch für „allein“ und „einzigartig“ steht. So gesehen ist der Monopteros ein überraschendes architektonisches Element in barocken, klassizistischen und späthistoristischen Herrschaftsgärten.

Dem Monopteros liegt eine flache kreisrunde Rotunde zugrunde, auf der sich wiederum runde Säulen erheben, die eine Art Kuppeldach wie einen Baldachin oder Schirm tragen. Die Zahl der Säulen bleibt dabei beliebig, meist sind es vier, sechs oder acht. Charakteristisch indes ist seine Offenheit, die Räume zwischen den Säulen sind nicht zugemauert, sie bleiben frei – sonst wäre der kleine Tempel eine „Cella“ etwa in der Art einer Gartenkapelle.

Monopteroi sind uns in diesen Heften immer wieder begegnet, so im Park der Murrhardter Villa Franck, bei der geräumigen Rotunde im Schlossgarten zu Wertheim (unser Bild) oder beim zwölfsäuligen Apollotempel im Park von Schloss Schwetzingen, dem wohl edelsten im Land, nach Dehio eine „effektvoll inszenierte Theaterarchitektur“ von Nicolas de Pigage (erbaut 1762–77). Für 1775 ist hier gar eine Theateraufführung überliefert.

Das bekannteste deutsche Exemplar steht im Münchner Englischen Garten und wurde erst unlängst umfangreich saniert. – Ein idealer Standort für den Monopteros ist der Kurpark, wo man ihn gern als luftig helle Überdachung von Heilquellen findet.

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