Nymphäum


Auch aus Grot­ten, natürlichen wie künstlichen, konnten Nymphäen werden, oder, nah verwandt, Ädikulabrunnen. Die berühmteste solcher Wasseranlagen ist bis heute wohl die von 1732 bis 1762 in Rom geschaffene Fontana di trevi in meisterhafter barocker Brunnenbaukunst.
Mit dem 18. Jahrhundert entstehen dann auch weiter im Norden entsprechende Gegenstücke, etwa am Salz­burger Kapitelplatz oder im Dresdener Zwinger. Der Marmorsaal im Stuttgarter Weißenburgpark (um 1900) ist als Brunnenhalle angelegt und ein kostbares Beispiel für ein Nymphäum. Die großartigste Quellen­anlage im Land aber ist gewiss die für die Donau im Donaueschinger Schlosspark, obwohl ihr Ursprung dort bis heute umstritten bleibt (siehe unser Bild). Die Einheimischen kontern alle Zweifel mit dem Hinweis, dass bereits Tiberius im Jahr 15 vor Christus den Donauausgangspunkt hierher verortet hatte. 1875, in der hohen Zeit des Eklektizismus, entstand der runde Quelltopf, von Balustraden eingefasst, auf Sockeln mit Flachreliefs ruhend, die Sternzeichen zeigen. Anstelle von Nymphen erhebt sich hier seit 1896 die stattliche Statue der Mutter Baar über den Quelltopf und zeigt der noch jungen Donau den langen Weg nach Südos­ten. Die Denkmalstiftung hat seinerzeit erheblich zur Sanierung dieses für das Land auch touristisch heraus­ragenden Kulturdenkmals beigetragen (vgl. dazu Heft 4 / 2015).

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