Palisade

Denkmalwissen PalisadePalisadenbauten sind Klassiker – es gibt sie mindestens seit der Bronzezeit. Sie bestehen aus langen, oben zugespitzten Pfählen, die nebeneinander etwa einen Meter tief in die Erde gegraben werden. In der Erde werden sie durch eine Grundschwelle, am oberen Ende manchmal durch eine aufgelagerte Latte miteinander verbunden.

So entsteht ein hoher Zaun, der z. B. religiösen Kultplätzen als Sichtschutz diente in der mykenischen Kultur, auf der Iberischen Halbinsel oder in Schottland. Auch die Pfahlbauten in Unteruhldingen am Bodensee sind Palisadenbauten.

Bald aber schützten Palisaden vor allem vor feindlichem Beschuss: Dazu setzte man in regelmäßigen Abständen einen nur etwa brusthohen Pfahl in die Palisadenreihe. Die gut handbreite Lücke diente als Schießscharte.

Palisaden spielen im mittelalterlichen Burgenbau eine Rolle, und manches Mal ersetzten Palisaden im Mittelalter die Stadtmauer einer Kleinstadt. Diese Konstruktionen nannte man Hakelwerk. Im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit wurde eine derart geschützte Kleinstadt z. B. im Baltikum auch selbst als Hakelwerk bezeichnet. Bis zum späten 16. Jahrhundert sprach man statt von Palisaden meist von einem Bollwerk, dann setzte sich die elegante französische Bezeichnung weitgehend durch. Ende des 19. Jahrhunderts nahm die militärische Bedeutung der Palisade ab.

Heute finden sich Palisaden im Landschafts- und Gartenbau. Mit Rundhölzern, Beton- oder Natursteinpfosten werden Böschungen oder kleine Hänge abge- fangen, Beete und Wege eingefasst oder Sichtschutz hergestellt. (bach)

War dieser Artikel hilfreich?