Pfeiler

Schwerelosigkeit, Eleganz, Heiterkeit: Das Sommerrefektorium des Klosters Bebenhausen bei Tübingen (unser Bild) ist einer der schönsten Räume, die im 14. Jahrhundert entstanden sind.

Das liegt unter anderem an den drei schlanken Achteckpfeilern in der Mitte des Raumes, aus denen die Rippen des Gewölbes organisch herauswachsen. In der 1140 in Boll erbauten Kirche St. Cyriakus stützen Pfeiler die Rundbögen, die das Hauptschiff von den beiden Seitenschiffen trennen.

Deshalb spricht man hier von einer Pfeilerbasilika. Pfeiler sind lotrechte Stützen. Sie können frei im Raum stehen oder sind als Wand- oder Eckpfeiler eingebunden. (Dann nennt man sie auch Pilaster.)

Sie gliedern sich üblicherweise in drei Teile: ein Fundament, einen Pfeilerschaft und einen Pfeilerkopf. Sie können rund sein oder quadratisch, kreuzförmig oder polygonal, und sie werden aus jedwedem Material gefertigt. Im zeitgenössischen Betonbau sind sie zentrales Bau- und Gestaltungselement.

Pfeiler sind keine Säulen: Der Umfang eines Pfeilers ist von oben bis unten völlig gleich. Eine Säule verjüngt sich nach oben. Außerdem ist eine Säule immer rund. Seit der Renaissance nimmt man es jedoch mit der Unterscheidung nicht mehr so genau und verwendet beide Begriffe für alle Arten senkrechter Stützen. (bach)

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