Obelisk
Der Name ist griechischen Ursprungs und meint „kleiner Spieß“. Ein hoher, rechteckiger Steinpfeiler verjüngt sich nach oben und schließt mit einer pyramidenförmigen
Spitze ab. Man kennt den Obelisken als Kultsymbol des ägyptischen Sonnengotts, bis zu 30 Meter hoch. Die Römer schätzten das Symbol und importierten es vielfach aus Ägypten.
Wie so viele Baudetails wurde der Obelisk während der Renaissance auch für unsere Breiten entdeckt und überlebte bis zu Barock und Späthistorismus. Speziell in der Renaissance erscheint der Obelisk zur Zier auf Schweifgiebeln von Schlössern und Stadtpalästen. Dort zeigen sich Obelisken neben anderen Zierfiguren wie Pinienzapfen, Kugeln, Amphoren oder Figurinen. Auf unserem Bild „bevölkern“ sie eine profane Architektur bürgerlichen Handels und Wandels, den Schweifgiebel der Renaissancemühle im nordbadischen Langenbrettach, die in ihrem Bestand von der Denkmalstiftung gerettet wurde.
Die Weltberühmtheit unter den Obelisken findet sich mit ihren 169 Metern als Marmorsäule („Washington Monument“) im Regierungsviertel von Washington, D.C. Ein denkwürdiges Exemplar steht als Stadtzeichen und Erinnerungsmal am Karlsruher Rondellplatz, die Verfassungssäule von 1826, wenig entfernt von einer anderen antiken Reminiszenz, der bekannten Pyramide am Marktplatz, beide Symbole für den „antiken Geist“, den Weinbrenner in die Stadt getragen hat.
(Denkmalstimme_1_2021)